PASTORALES MODELL MIT ZUKUNFT

Wissenschaftliche Studie zu Religiösen Kinderwochen in Ostdeutschland als Buch erschienen

Das Buch befasst sich mit der Zukunftsperspektive der  Religiösen Kinderwochen in Ostdeutschland. (Foto: Simon Helmers)
Das Buch befasst sich mit der Zukunftsperspektive der Religiösen Kinderwochen in Ostdeutschland. (Foto: Simon Helmers)

25.04.2022

Mehr als 13.000 Kinder nehmen jährlich an den Religiösen Kinderwochen (RKW) in Ostdeutschland teil. Auf kreative Weise sollen sie die intensive Auseinandersetzung mit religiösen Themen ermöglichen. Die Ergebnisse einer vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken in Auftrag gegebenen wissenschaftlichen Studie zu den Religiösen Kinderwochen sind jetzt als Buch mit dem Titel "Quo vadis Religiöse Kinderwochen?" im Echter-Verlag erschienen. Es befasst sich mit der Zukunftsperspektive dieses pastoralen Modells, das seit 1963 vom Bonifatiuswerk finanziell unterstützt wird. Allein in den vergangenen 15 Jahren hat das katholische Hilfswerk für den Glauben fast sieben Millionen Euro an Fördermitteln für die RKW zur Verfügung gestellt.

In dem Buch kommen die insgesamt acht Autorinnen und Autoren zu dem Schluss, dass die Religiösen Kinderwochen auch 60 Jahre nach ihrer Einführung weiterhin eine Anziehungs- und Bindekraft besitzen, wie sie für Angebote kirchlicher Kinder- und Jugendpastoral selten geworden ist. Die Marke "RKW" sei nach wie vor lebendig, attraktiv und wertig. Es sei jedoch falsch, daraus den Schluss zu ziehen, dass an diesem Erfolgsformat nichts verändert werden müsse. "Angesichts der vielfach wahrnehmbaren Veränderungsprozesse in Kirche und Gesellschaft müssen auch bislang wertvolle pastorale Angebote angeschaut und weiterentwickelt werden", schreibt beispielsweise Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Unter anderem gehe es darum, die Zugänge zu den RKW auch für nicht konfessionell gebundene Kinder und Familien zu vereinfachen.
 

RKW leisten wichtigen Beitrag zur christlichen Sozialisation in katholischer Prägung

Herausgegeben wurde das Buch von Katharina Karl, Professorin für Pastoraltheologie an der katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, und Arndt Büssing, Professor für Lebensqualität, Spiritualität und Coping an der Universität Witten/Herdecke sowie Forschungsprofessor am IUNCTUS-Institut in Münster. Beide waren federführend an dem Evaluationsprojekt beteiligt, das im Sommer und Herbst 2019 also noch vor der Corona-Pandemie durchgeführt wurde.Ein zentrales Ergebnis der Evaluierung ist laut Katharina Karl die weiterhin wichtige Funktion der RWK für die Auseinandersetzung von Kindern mit religiösen Themen. Arndt Büssing betont, dass sich die positive Atmosphäre und das Gemeinschaftsgefühl als Schlüsselfaktoren dieser Form der Kinderkatechese herauskristallisiert hätten und dies mit den Menschen zusammenhänge, die in den Kinderwochen zusammenkommen. Für Monika Seidler, Professorin für Religionspädagogik, steht fest, dass die RKW einen wichtigen Beitrag zur christlichen Sozialisation in katholischer Prägung leisten. Monsignore Georg Austen sieht sogar noch Potential für eine geographische Ausweitung der Religiösen Kinderwochen: "Die RKW sind nicht nur ein Format für die ostdeutsche Diaspora, obgleich die Übertragung in andere Regionen nicht voraussetzungslos ist. Diaspora-Situationen sind überall anders geprägt."

Das Buch ist zum Preis von 16,90 Euro unter anderem im Shop des Bonifatiuswerkes unter shop.bonifatiuswerk.de erhältlich.

(hes)