FEST DES GLAUBENS
02.08.2023
In Lissabon begann am gestrigen Abend der 37. Weltjugendtag der katholischen Kirche mit Hunderttausenden Jugendlichen aus aller Welt. Der Lissaboner Kardinal Manuel Clemente eröffnete das internationale Glaubensfest mit einem Eröffnungsgottesdienst im Parque Eduardo VII. in Lissabon. Rund 8.000 der mehr als 300.000 offiziell angemeldeten Pilgerinnen und Pilger kommen aus Deutschland. Die Organisatoren erwarten insgesamt 600.000 Teilnehmende. Der Weltjugendtag bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, Gemeinschaft und katholische Identität zu teilen. Für junge Menschen ist es schön und wichtig zu sehen, dass sie zu einer größeren Gemeinschaft gehören. Auf dem Weltjugendtag können sie ihre Erfahrungen mit Hunderttausenden Gläubigen von der ganzen Welt teilen.
Insbesondere für Katholikinnen und Katholiken aus Diaspora-Regionen ist eine Teilnahme an diesem Glaubensfest ein prägendes Erlebnis. Daher stellt das Bonifatiuswerk in diesem Jahr Diözesen in Ostdeutschland 30 Euro pro Teilnehmer einer Fahrt zum Weltjugendtag nach Lissabon zur Verfügung. Die Bistümer beteiligen sich an den Kosten, um möglichst vielen Jugendlichen eine Teilnahme zu ermöglichen. Für die nordeuropäischen Bistümer ist eine Reise zum Weltjugendtag weitaus schwieriger zu finanzieren. Daher unterstützt auch hier das katholische Hilfswerk mit Sitz in Paderborn: Die Kinder- und Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes fördert das Bistum Stockholm mit 15.000 Euro und das Bistum Helsinki mit 18.000 Euro. Außerdem wird "Chemin Neuf" mit 10.000 Euro gefördert. Die lettische Gemeinschaft organisiert das internationale Festival "Welcome to Paradise" für junge Erwachsene anlässlich des Weltjugendtages in diesem Jahr im portugisischen Portimão statt in Frankreich. Mit weiteren 25.000 Euro wurden in den Diözesen Lettlands Veranstaltungen und Reisen zum Weltjugendtag in Lissabon gefördert.
Papst Franziskus fliegt heute, am Mittwoch, nach Portugal. Am Donnerstagabend wird er erstmals auf einer großen Bühne des Weltjugendtags stehen. Viele Jugendliche sind bereits seit einer Woche in verschiedenen Regionen Portugals zu Begegnungstagen unterwegs, um in Gastfamilien den Alltag und die Kultur des Gastlandes besser kennenzulernen. Zu den Höhepunkten in Lissabon zählen die Gottesdienste am Freitag- und Samstagabend, die der Papst leitet. Nach einer großen Messe mit Franziskus endet am Sonntagmorgen der Weltjugendtag.
Mit dabei ist die sechzehnjährige Emilie Pardula aus der Herz-Jesu-Gemeinde in Dresden. Ihre Anreise mit dem Bus aus dem Bistum Dresden-Meißen dauerte 33 Stunden: "Mich hat in den Tagen, in denen wir schon hier in Portugal sein dürfen, diese automatische Gemeinschaft fasziniert. Egal ob man sich kennt oder nicht, man gehörte zusammen. Jeder war bereit, Gespräche zu führen und neue Leute kennenzulernen."
Der Weltjugendtag ist ein Treffen junger Christen aus der ganzen Welt, das alle zwei bis drei Jahre stattfindet. Er wird von der katholischen Kirche ausgerichtet. Der jeweilige Papst lädt Jugendliche aller Erdteile zum gemeinsamen Fest des Glaubens an wechselnde Orte ein. Der aktuelle Weltjugendtag findet vom 1. bis 6. August in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon statt. In Deutschland fand der Weltjugendtag bislang erst ein Mal statt, 2005 in Köln. Ziel des internationalen Großtreffens ist, Weltkirche zu erleben sowie den Glauben zu feiern und zu reflektieren. Neben Gottesdiensten, Katechesen, Gebeten und kulturellen Veranstaltungen stehen die persönlichen Gespräche und Begegnungen der jungen Menschen im Vordergrund.
(KNA/DBK/hes)