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Wiederbelebung der Pfarrkirche in Großenlüder

Die Kirche St. Georg in Großenlüder war von Anfang an der Mittelpunkt der Gemeinde und ist heute nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein Kulturdenkmal. (Foto: M. Seidel)
Die Kirche St. Georg in Großenlüder war von Anfang an der Mittelpunkt der Gemeinde und ist heute nicht nur ein Gotteshaus, sondern auch ein Kulturdenkmal. (Foto: M. Seidel)

23.02.2023

Unter dem Motto "Dein Leben. Dein Glauben. Deine Kultur" hat die finale Eröffnungsveranstaltung im Rahmen der Wiedereröffnung der Pfarrkirche St. Georg Großenlüder stattgefunden. Zum Abschluss – auch des 1200-jährigen Jubiläums der Gemeinde Großenlüder am Gründungsort – wurde die neuerstrahlende Kirche zum Klingen gebracht. Mehr als zwei Jahre lang ist die Pfarrkirche St. Georg in Großenlüder renoviert worden.

Es war nur eine kurze Nachricht, die Pfarrer Joachim Hartel vor fünf Jahren während seines Urlaubs  erreichte, doch sie sollte große Folgen haben: "Es ist Putz von der Decke gefallen", las der Geistliche, der in eben diesem Jahr erst den Dienst als Pfarrer in Großenlüder angetreten hatte. Klar war: Es musste gehandelt werden.

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Pfarrkirche St. Georg nach Renovierung wieder eröffnet

Nachdem ein Unternehmen mit der Grundsicherung des schadhaften Bereiches beauftragt worden war, wurde die Decke von Fachleuten unter die Lupe genommen. Das Ergebnis war besorgniserregend: "Die Balken im Bereich des Dachstuhls und einige Hölzer waren so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass die Stabilität des Dachstuhls gefährdet schien". Durch die Schäden im Gebälk hätten sich zudem über die Jahre viele Risse in der Decke gebildet. Die Ursachen waren zum Großteil auf den Bau der Barockkirche ab 1731 zurückzuführen. Beim Bau war zu frisches und zu nasses Holz verwendet worden. Aber auch die Wände der Kirche waren schadhaft. Deutlich erkennbar war das Geflecht aus Rissen, das sich nicht nur über die Oberfläche zog, sondern durch den gesamten, etwa sieben Zentimeter dicken Putz.

 

Die vielen helfenden Hände waren ein Signal für mich: Den Menschen liegt etwas an ihrer Kirche. Das ist für mich sehr beruhigend.

Pfarrer Bernhard Hartel

Renovierung wurde zum Mammutprojekt

Die Schäden waren akut, die Behebung wurde mit der ohnehin von der Kirchengemeinde beschlossenen Renovierung verbunden – denn das Gotteshaus war zudem stark verschmutzt. Ursache hierfür war das alte Heizsystem, welches eine ungünstige Luftzirkulation bewirkt hatte. Nach der Schließung der Kirche im Juni 2020 begannen die vorbereitenden Arbeiten. Um Kosten zu sparen, setzte die Kirchengemeinde auf die Hilfe vieler tatkräftiger freiwilliger Helferinnen und Helfer – und auf Spenden, denn die Gemeinde brauchte jeden Cent. Im Frühjahr 2021 waren erste Fortschritte erkennbar: Skulpturen, Gemälde und Kirchenbänke waren ausgeräumt, die Orgel verhüllt, der Boden teilweise mit Holz abgedeckt, mehrere Gerüste standen im Raum. Im Inneren der Kirche wurde der Putz von den Wänden abgeschlagen und erneuert. Im November 2021 fiel schließlich auch der offizielle Startschuss für die Renovierung. Mittlerweile hatte sich das Innere der Kirche in ein Labyrinth aus Gerüsten, Trittbrettern und Geländern in einem ansonsten leeren Raumverwandelt. Auch im laufenden Jahr schritten die Arbeiten zügig voran, sodass bereits im August zu erahnen war, dass sich das Kircheninnere deutlich verändert hatte: Die Wände erstrahlten durch den aufgetragenen Naturkalk in hellem Weiß.
 

Nicht nur Altbewährtes, sondern auch Neues wurde verbaut

Im Eingangsbereich befindet sich eine neue Vorkirche, die durch eine Glaswand vom Hauptraum getrennt ist. Die Vorkirche soll als Ort zum Beten sowie für Eltern mit ihren Kindern zur Verfügung stehen. Mit einem neuen Heizsystemsoll zudem die gesamte Heizlast der Kirche zukünftig fast halbiert werden und der Raum gleichmäßiger und leichter beheizt werden können. Etliche freiwillige Helferinnen und Helfer, die Tausende Stunden ehrenamtliche Arbeit verrichteten, trugen schließlich maßgeblich dazu bei, dass das Projekt bis heute nicht nur im Zeit-, sondern auch im Kostenplan blieb.

Die Glaubenshilfe des Bonifatiuswerkes hat das Projekt mit einer Fördersumme von 1.000 Euro unterstützt.

(dün)