DIASPORA-ANDACHT

"Es geht auch um den Frieden vor der eigenen Haustür"

Schwester M. Deodata Weber berichtete während der Diaspora-Andacht im Hohen Dom zu Paderborn sowie beim anschließenden Spendernachmittag im Bonifatiushaus über die "RaphaelOase" in Bremen. (Foto: Simon Helmers)
Schwester M. Deodata Weber berichtete während der Diaspora-Andacht im Hohen Dom zu Paderborn sowie beim anschließenden Spendernachmittag im Bonifatiushaus über die "RaphaelOase" in Bremen. (Foto: Simon Helmers)

24.07.2023

Das Libori-Fest 2023 steht unter dem Gedanken "Pax vobis! – Der Friede sei mit Euch!". Unter diesen Gedanken stellte Monsignore Georg Austen, Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, auch die Betstunde für die Christen in der Diaspora, die am Montag im Hohen Dom zu Paderborn stattfand: "Der Segensgruß passt in diese verunsichernde und zerrissene Zeit." Es gehe jedoch nicht nur um den Frieden in der Welt. "Es geht auch um den Frieden im eigenen Herzen, mit den Menschen in meinen Beziehungen und vor meiner eigenen Haustür. Um den Frieden mit Gott." Wer Frieden weiterschenke, sei ein Brückenbauer und ermutige andere Menschen. "Deswegen ist das diesjährige Leitwort der Diaspora-Aktion des Bonifatiuswerkes auch 'Entdecke, wer dich stärkt.' Es gilt, den Blick auf das zu richten, was uns stärkt und stark macht." Während der Aussetzung des Allerheiligsten betete Geistlicher Rat Wolfgang Winkelmann, Vorsitzender des Diözesan-Bonifatiuswerkes Paderborn, mit der Gemeinde für die Einheit der Kirche. Marcel Eliasch, Organist im Hohen Dom zu Paderborn, begleitete die Andacht an der Orgel. Das Duo Christin Brüning und Paul Algermissen bereicherte die Betstunde mit Gesang und Gitarrenspiel.

Die Diaspora-Andacht im Hohen Dom zu Paderborn

Schwester M. Deodata rief die "RaphaelOase" in Bremen ins Leben

Als besonderer Gast nahm Schwester M. Deodata Weber, Koordinatorin der „RaphaelOase“ in Bremen, an der Betstunde im Hohen Dom teil. Das Projekt im Stadtteil Osterholz-Tenever möchte die Not bedürftiger Menschen durch eine wöchentliche kostenlose Lebensmittel- und Kleiderausgabe lindern. Dort finden bedürftige Menschen Frieden für Leib und Seele. Im Bundesland Bremen sind weniger als neun Prozent der Bevölkerung katholisch. Dies ist jedoch keine Voraussetzung, um das Angebot wahrnehmen zu können. Die „RaphaelOase“ öffnete im Herbst 2022 ihre Türen, inzwischen kommen pro Woche mehr als 250 Bedürftige. Schwester M. Deodata Weber berichtete von den anfänglichen Zweifeln, ob es gelänge, eine Lebensmittel- und Kleiderausgabe zu eröffnen. Doch für sie stand fest: „Wir haben den Auftrag, zu zeigen, was lebendige Kirche ist. Wir beten jede Woche für die Erneuerung der Gemeinde. Wir beten dafür, Wege für die Menschen zu finden, die in unserem Stadtteil und in unserer Stadt wohnen. Wir wollen mit unserem Angebot auch die Menschen erreichen, die nicht zur Kirche kommen oder die sich absichtlich abgewandt haben.“ Anfangs sei dem Projekt viel Skepsis entgegengebracht worden, doch Schwester M. Deodata Weber blieb nicht locker und schaffte es mit Tatkraft und viel Gottvertrauen, diese wichtige Hilfe in Osterholz-Tenever aufzubauen.

"Dass Sie uns helfen, ist ausgesprochen großartig!"

Nach der Betstunde für die Christen in der Diaspora trafen sich die Freunde und Förderer des Bonifatiuswerkes zum Informationsaustausch im Bonifatiushaus. Monsignore Georg Austen durfte drei Präsidenten des Bonifatiuswerkes begrüßen: Neben dem amtierenden Präsidenten, Manfred Müller, waren auch sein Vorgänger Heinz Paus und der Ehrenpräsident des Bonifatiuswerkes, Georg Freiherr von und zu Brenken, zu Gast. Doch auch ein Nachfolger von Manfred Müller war anwesend: Christoph Rüther. Er folgte dem Präsidenten des Bonifatiuswerkes als Landrat des Kreises Paderborn nach.

Manfred Müller leitete den Nachmittag unter dem Zeichen des Libori-Festes ein: "Das Libori-Fest steht auch für die Verbindung zur französischen Stadt Le Mans, die Jahrhunderte gehalten hat, trotz der damals so genannten 'Erbfeindschaft'. Paderborn steht für Internationalität - genau wie das Bonifatiuswerk, nur dass dieses in den Norden Europas Verbindungen hält." Er bedankte sich bei den anwesenden Gästen: "Sie helfen uns, dass die Botschaft des Bonifatiuswerkes nach außen und in die Gemeinden getragen wird. Dass Sie uns helfen, ist ausgesprochen großartig!" Schwester M. Deodata Weber informierte im Anschluss über die "RaphaelOase". Erneut machte sie deutlich, dass sie die Einrichtung für bedürftige Menschen gegen viele Zweifel gegründet hat: "Ein Mann sagte mir: 'Sie übernehmen sich total!' Doch ich antwortete lediglich: 'Das ist in Ordnung - ich habe Gott in meinem Rücken."

hes