VORTRAG ÜBER UDO LINDENBERGS INTERPRETATION DER ZEHN GEBOTE
22.09.2023
Frieden, Respekt, Schutz des Lebens und unseres Planeten: Über die biblischen zehn Gebote und ihre zeitgemäße künstlerische Interpretation von Udo Lindenberg hat Bonifatiuswerk-Referent Daniel Born am Freitagabend im Rahmen des Friedensfestes "Peace Art Paderborn" einen Vortrag im Bonifatiushaus gehalten. Den Sänger und Künstler Udo Lindenberg verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Bonifatiuswerk.
Lindenbergs „Udos 10 Gebote“ hat das katholische Hilfswerk bereits mehrfach ausgestellt. Anlässlich des Paderborner Libori-Festes 2017 und des Katholikentags 2018 in Münster kamen insgesamt mehr als 100.000 Besucher in die Ausstellung Udos 10 Gebote". Mit den Erlösen und Spenden wurden sozial-karitative Projekte unterstützt. 2024 werden die Interpretationen des Panikrockers anlässlich des Katholikentags in Erfurt erneut vom 27. Mai bis 9. Juni in der St.-Severi-Kirche vom Bonifatiuswerk präsentiert.
In seinem Vortrag ging Daniel Born zunächst darauf ein, dass die zehn Gebote für Lindenberg keine Verbotstafeln seien. „Für Lindenberg sind sie vielmehr Wegzeichen, Orientierungsmarken und konkrete Lebenshilfe“, sagte Daniel Born, der im Bereich missionarische und diakonische Pastoral im Bonifatiuswerk arbeitet. Ziel der Ausstellung mit den Werken Lindenbergs sei es, über die zehn Gebote aus dem BuchDeuteronomium, die eine der Grundlagen jüdisch-christlicher Ethik bilden, mit Andersdenkenden und Andersglaubenden in den Dialog zu treten, betonte Daniel Born. Die Bilder, die in ihrer Bildsprache den Stil der 1920er Jahre widerspiegeln, stünden für die Herausforderungen unserer Zeit und seien als Gebote der Freiheit brandaktuell.
Als letztes Gebot beziehungsweise letztes Kunstwerk stellte Daniel Born in seinem Vortrag das Motiv „Dach der Welt“ vor, das seit Anfang Juni – als Glasbild gestaltet – die Westfassade des Bonifatiushauses am Kamp 22 ziert. Das Bild, das das zehnte Gebot „… und du sollst nicht das Haus deines Nächsten verlangen…“ interpretiert, zeigt ein kleines gelbes Haus, das auf einer zerrissenen, unsicheren und konfliktreichen Welt steht. Darüber hängen dunkle, schwere Wolken. Es gehe dabei um die soziale Gemeinschaft, die Menschheitsfamilie, damals und heute. Es gehe um die Schönheit und den Schutz unseres Planeten, um soziale Bedingungen, die der menschlichen Gemeinschaft den Frieden und die Freiheit erhielten, erläuterte Daniel Born. Udo Lindenberg selbst sagt: „Es wird Zeit, dass das Weltgewissen erwacht. Wir sind eine Menschenfamilie und sollten uns alle für das verantwortlich fühlen, was in der Welt passiert. Klar, das klingt nach einem Traum. Träumt einer alleine, bleibt es ein Traum, träumen wir aber zusammen, wird es Realität.“
Das Friedensfest „Peace Art Paderborn“, das für ein friedliches Miteinander und Solidarität steht, findet zum ersten Mal statt. Es war am Donnerstagabend mit zahlreichen Künstlern aus den Bereichen bildende Kunst, Design, Musik und Literatur und mehreren Aktionen in Paderborn eröffnet worden. Außer Paderborner Künstlern beteiligen sich auch Persönlichkeiten wie Susan Sideropoulos, Marianne Neumann, Manuel Cortez, June Coco, Anika Schwertfeger und Saina Bayatpour an „Peace Art Paderborn“. Initiatorin ist die aus dem Fernsehen bekannte Interior-Designerin und Künstlerin Emell Gök Che, die auch eine Charity-Aktion ins Leben gerufen hat, mit der künftig jedes Jahr eine Institution bedacht wird, die sich karitativer Arbeit mit traumatisierten Kindern verschrieben hat. In diesem Jahr wird die Organisation "Terre des Hommes" unterstützt. Das Bonifatiuswerk hilft bei der Spendenverwaltung für die Aktion, so dass keine weiteren Kosten entstehen und alle Spenden vollständig weitergegeben werden.
Am Samstag, 23. September, wird Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen gegen 21.45 Uhr auf der Bühne am Dom den Abendsegen sprechen.
(bam)