UNTERSTÜTZUNG IN DER ISLÄNDISCHEN DIASPORA

Baumaßnahmen für die neue Kirche in Selfoss haben begonnen

Startschuss für den Bau der neuen Kirche in Selfoss. (Foto: Ivan Sović)
Startschuss für den Bau der neuen Kirche in Selfoss. (Foto: Ivan Sović)

22.10.2024

Nach der Grundsteinlegung im April 2023 ist der Startschuss für den Bau der neuen Kirche in Selfoss  gefallen, die ersten Baumaßnahmen haben begonnen und die Arbeiten für das Fundament konnten bereits abgeschlossen werden. In gut einem Jahr soll die Fertigstellung des reinen Baukörpers abgeschlossen sein. Der Neubau der Kirche wird von der Bauhilfe des Bonifatiuswerkes mit einer Summe in Höhe von 541.500 Euro gefördert.

 

Auf Island wird Diapora deutlich

Der Katholikenanteil im Bistum Reykjavík, welches ganz Island umfasst, beträgt 14.702 registrierte Katholiken. Das sind 3,9% der Gesamtbevölkerung. Aufgrund der Weite Islands beträgt die Entfernung von der St. Marien Kirche in Reykjavik bis zur Grenze der Gemeinde im Osten etwa 300 km. Um die Sonntagsmessen und den Katechismusunterricht abzuhalten, müssen zwei Priester der St. Marien Kirche die lange Strecke, entlang der Südküste, in Richtung Osten, fahren. Noch finden die heiligen Messen und der Katechismusunterricht in einem viel zu kleinen Wohnhaus statt. Aufgrund der Witterungsverhältnisse sind die Straßen im Winter manchmal unpassierbar und es können Messen nur in Notunterkünften oder gar nicht abgehalten werden. Um die weiten Wege der Priester und Gemeindemitglieder zu vermeiden, wird nun die Kirche, das Gemeindehaus und die Priesterunterkunft in Selfoss gebaut.

Es geht los...

Zwei Bistümer mit über 200 Pfarreien

Auf Island gehören nur rund 15.000 Menschen der katholischen Kirche an. Das sind 3,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Gerade einmal fünf Kirchengemeinden gibt es hier. Jede einzelne von ihnen ist so groß wie ein mittleres deutsches Bistum. 18 Priester kümmern sich vor Ort derzeit aufopferungsvoll um die Seelsorge. So waren die Verhältnisse nicht immer.

Island wurde schon vor rund tausend Jahren christianisiert. In den folgenden Jahrhunderten wuchs die katholische Kirche dort auf zwei Bistümer mit über 200 Pfarreien an. Doch in der Reformation wurde der katholische Glaube Mitte des 16. Jahrhunderts auf Island auf Druck Dänemarks verboten. Erst im Jahre 1874 wurde dort wieder die Religionsfreiheit eingeführt und ein zartes Pflänzchen des katholischen Glaubens wuchs langsam. Die Mehrheit der Katholiken auf Island stammt heute aus dem Ausland. Es ist eine junge Migrantenkirche, die den Glauben auf der Insel in guter ökumenischer Verbundenheit lebt.

(dün)

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