KIRCHENGEMEINDE ST. MARIEN FÜRSTENBERG UND BONIFATIUSWERK FEIERN GEMEINSAM
20.04.2025
Bis auf den letzten Platz war die Pfarrkirche St. Marien in Fürstenberg besetzt. Mehr als 300 Menschen feierten am Samstag gemeinsam die Osternacht. An Atmosphäre und Symbolkraft, an feierlichen Gebeten und berührender Musik hätte der Gottesdienst nicht reicher sein können. Mit dem Leitspruch "Damit wir das Leben haben" war die gesamte zurückliegende Aktionswoche in St. Marien überschrieben. Und dieser Satz stand auch in diesem Gottesdienst über allem.
Die Feier, zu der die Kirchengemeinde St. Marien in Kooperation mit dem Bonifatiuswerk eingeladen hatte, begann vor der Kirche mit dem Osterfeuer und dem Entzünden der Osterkerze. Gemeinsam mit den Messdienern trug Monsignore Georg Austen das Licht in die dunkle Kirche. Dabei war der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes mit einem Priestergewand bekleidet, das einst Papst Johannes Paul II. getragen hatte. Nach und nach wurden immer mehr Kerzen angezündet. Nur zögerlich setzte sich das zarte Flackern im dunklen Kirchenraum durch. Nach einer Dreiviertelstunde mündete diese eindringliche Atmosphäre in helle Freude, als die Kirchenorgel ihr Schweigen brach, die Glocken läuteten und das Licht in den Sintfeld-Dom zurückkehrte. Ostern hatte begonnen.
Vom Dunkel ins Licht – das war die Botschaft. Auf den Tod Jesu folgt seine Auferstehung. Das Leben hat gesiegt. Dieses Hoffnung verkündende Motiv nahm Monsignore Austen dann auch in seiner Predigt auf. "Gott lässt seinen Sohn nicht im Tod. Gott lässt niemanden im Tod. Gott ruft seinen Sohn, Gott ruft auch uns ins Leben." Und er erinnerte an den letzten Satz des protestantischen Pfarrers Dietrich Bonhoeffer vor dessen Hinrichtung 1945. "Das ist das Ende - für mich der Beginn des Lebens."
Der Feier der Osternacht war ein Fest der Sinne. Die Augen konnten sich an der effektvoll illuminierten barocken Kulisse von St. Marien kaum satt sehen. Die Ohren wurden mit wunderschön festlicher Musik verwöhnt. Die lettische Sopranistin Inga Šļubovska Kancēviča und ihr Landsmann Artjoms Safronovs (Tenor) füllten den Raum mit Gesang auf höchstem internationalen Niveau. Julis Schäfer begleitete die beiden Opernstars am Klavier. Gänsehaut-Atmosphäre schuf auch der Chor "Querbeat" mit mal leisem, mal rhythmischem Pop-Gesang. Der Musikverein Fürstenberg setzte den Schlusspunkt mit der Vertonung des Bonhoeffer-Gedichtes "Von guten Mächten wunderbar geborgen".
Monsignore Austen dankte allen Beteiligten, die die Feier zur Osternacht mit Herz und Hand vorbereitet hatten. Nach dem Gottesdienst lud der Kirchenvorstand die Besucher zu einem Umtrunk ins Pfarrheim ein. Hier zeigten Inga Šļubovska Kancēviča und Artjoms Safronovs, dass sie nicht nur stimmlich überragen, sondern auch einiges an komödiantischem Talent zu bieten haben.
Die beiden Opernstars waren bereits am Karfreitag in St. Hedwig Paderborn zu hören. Dort hatte das Bonifatiuswerk gemeinsam mit der Gemeinde zu einer Konzertandacht geladen. Und auch am Ostersonntag kamen die Gottesdienst-Besucher im Hohen Dom zu Paderborn in den Genuss der großartigen lettischen Stimmen.
(sah)