BISTUM TALLINN

Erzbischof Eduard Profittlich wird am 17. Mai seliggesprochen

Erzbischof Eduard Profittlich SJ starb am 22. Februar 1942 als Märtyrer in sowjetischer Haft. (Foto: Privat)
Erzbischof Eduard Profittlich SJ starb am 22. Februar 1942 als Märtyrer in sowjetischer Haft. (Foto: Privat)

11.02.2025

Die Diözese Tallinn in Estland gibt bekannt, dass die Seligsprechung von Erzbischof Eduard Profittlich SJ (1890-1942) am 17. Mai 2025 auf dem Altstädter Ring in Tallinn stattfinden wird. Papst Franziskus hatte am 18. Dezember den Tod als Martyrium anerkannt und damit einer Seligsprechung zugestimmt.

Seligsprechung wird seit 21 Jahren vorbereitet

Kardinal Christoph Schönborn O.P. wird als Vertreter des Papstes den Seligsprechungsritus während der Heiligen Messe in Tallinn leiten. Erzbischof Eduard Profittlich folgte dem Vorschlag des Papstes, blieb sich selbst und Gott treu und beschloss, das gemeinsame Schicksal so vieler Esten zu teilen. Er blieb in Estland bei den Menschen und der Kirche, die er so sehr liebte, und obwohl er die Möglichkeit hatte, in seine Heimat Deutschland zurückzukehren. Dies brachte ihm jedoch das Martyrium im Kirov-Gefängnis in Sowjetrussland ein.

Für Estland und das estnische Volk ist die Seligsprechung ein historisches Ereignis: Es ist die erste in der Geschichte der katholischen Kirche in Estland. Sie hat lange auf diesen Tag gewartet - seit mehr als 21 Jahren wird diese Seligsprechung vorbereitet. "Die Seligsprechung ist ein Ereignis, bei dem die Kirche das außergewöhnliche Leben und die Treue zu Gott von Erzbischof Profittlich öffentlich anerkennt", sagt Philippe Jourdan, Bischof von Tallinn. "Die Teilnahme an dieser Zeremonie gibt uns die Möglichkeit, Heiligkeit zu erfahren und unsere persönliche Beziehung zu Gott zu vertiefen. Vor allem ehren wir Erzbischof Eduard Profittlich als einen heldenhaften Glaubenszeugen während der sowjetischen Verfolgung, der sein Leben gab, um Christus treu zu bleiben." Diözesanpostulatorin Marge Paas erläuterte im Mai die Botschaft der Seligsprechung: "Sein bischöfliches Motto lautete 'Glaube und Frieden', und Erzbischof Profittlich ermutigt uns, den Glauben und den Frieden immer in unseren Herzen zu bewahren, selbst in den schwierigsten Zeiten."

Zur Person

Eduard Profittlich wurde im deutschen Ort Birresdorf geboren. Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Valkenburg zog Profittlich 1922 nach Polen, wo er Philosophie und Theologie auf Doktoratsniveau studierte. Anschließend arbeitete er als Pfarrer in Polen und Deutschland. Im Jahr 1930 wurde er nach Estland entsandt, um der katholischen Kirche zu dienen und sie aufzubauen. Er wurde 1931 zum apostolischen Administrator ernannt und 1936 von Papst Pius XII. zum Erzbischof ernannt. Eduard Profittlich besaß die estnische Staatsbürgerschaft, lernte die estnische Sprache und war begeistert von der estnischen Kultur und des estnischen Volkes. Nicht zuletzt dank des Engagements von Eduard Profittlich erreichte die pastorale Arbeit der katholischen Kirche in Estland ein neues Niveau. Die Sowjets verhafteten Profittlich im Juni 1941 und schickten ihn ins Kirow-Gefängnis, wo er zum Tode verurteilt wurde. Erzbischof Profittlich starb am 22. Februar 1942 in Kirow vor der Vollstreckung des Urteils.

(hes/Marge-Marie Paas/Bistum Tallinn)