BERLINER SENAT KAUFT EINRICHTUNG FÜR WOHNUNGSLOSE FRAUEN
13.03.2025
Die Zukunft von "Evas Obdach", eine Einrichtung zur Notübernachtung für wohnungslose Frauen des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Berlin, ist gesichert. Wie der Berliner Senat mitteilte, hat das Land Berlin für 1,9 Millionen Euro die vier Wohn- und Gewerbeeinheiten der Einrichtung gekauft. Dem Projekt drohte zum 30. Juni 2025 die Schließung, da das Haus aufgrund eines Eigentümerwechsels und der Teilung der Wohnungen zum Verkauf angeboten wurde. "Evas Obdach" ist in den vergangenen Jahren vom Bonifatiuswerk immer wieder finanziell gefördert worden.
Es sei eine großartige Nachricht, dass die dringend notwendige Übernachtungsmöglichkeit "Evas Obdach" an ihrem Standort erhalten bleibe, sagte Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe. "Frauen sind in besonderem Maße von Wohnungs- und Obdachlosigkeit betroffen. Oft verlieren Frauen ihre Wohnung, weil sie arm sind oder Gewalt in der Familie oder in ihrer Partnerschaft erfahren haben." Die Vorstandsvorsitzende des SkF Berlin, Dagmar Löttgen, sagte: "Evas Obdach ist mit 30 Plätzen die größte ganzjährige Notübernachtung für Frauen in Berlin. Eine Schließung hätte das Hilfesystem für Obdachlose vor gravierende Herausforderungen gestellt, denn schon jetzt gibt es zu wenig Plätze speziell für Frauen." Besonders außerhalb der Kältehilfe wäre der Wegfall der Einrichtung für das gesamte Hilfesystem nicht nur spürbar, sondern nicht kompensierbar gewesen. "Dies kann durch den Verbleib in der Immobilie abgewendet werden", betonte Löttgen.
Der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Berlin (SkF Berlin) engagiert sich für Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien in schwierigen Lebenslagen ein. Ein besonderer Fokus liegt auf der Unterstützung wohnungsloser Frauen sowie der Förderung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen.
Seit seiner Gründung im Jahr 1901 hat der SkF Berlin zahlreiche Projekte und Einrichtungen ins Leben gerufen. Dazu gehört "Evas Obdach", eine ganzjährige Notübernachtung nur für Frauen, sowie "Evas Haltestelle", eine Tagesstätte, in der wohnungslose oder von Wohnungsverlust bedrohte Frauen einen geschützten Raum zum Ausruhen, Austauschen und Krafttanken finden. Dieses Projekt wurde vom Bonifatiuswerk mit insgesamt 36.500 Euro gefördert. Gerade in den kalten Monaten ist schnelle Hilfe essenziell. Im Rahmen der Kältehilfe bietet der SkF von November bis März eine Winternotübernachtung mit 20 Plätzen, in der wohnungslose Frauen Schutz und einen warmen Schlafplatz erhalten.
Ein weiteres innovatives Angebot ist das Duschmobil, das in Kooperation mit einem Unternehmenssponsor ins Leben gerufen wurde. Der umgebaute Transporter bringt obdachlosen Frauen "Wasser. Würde. Wohlbefinden." – bis zu fünf Frauen täglich können hier duschen und sich hygienisch versorgen. So erreicht der SkF Frauen auf direktem Wege und gibt ihnen ein Stück Würde zurück.
(kna/bam/mos)