GROSSE RESONANZ AUF RADIOGOTTESDIENST AUS WECHSELBURG
06.03.2023
Um Aufbrüche, Vertrauen und die Frage, auf wen Verlass ist, drehte sich am Sonntag ein Radiogottesdienst, der aus der Stiftsbasilika zum Heiligen Kreuz im Benediktinerkloster Wechselburg in Sachsen von MDR Religion, Deutscher Welle und Deutschlandfunk übertragen wurde. Gestaltet wurde er von der Wechselburger Gemeinde, von den Benediktinern und vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken.
Dessen Generalsekretär Monsignore Georg Austen stellte in seiner Predigt die biblische Figur des Abraham in den Mittelpunkt. "Er ist im Alter von 80 Jahren von Gott gerufen worden, hat alles aufgegeben, was ihm lieb geworden war und ihm bisher Sicherheit gab. Auf den ersten Blick hat er nichts mehr, was seine Existenz sichert. Er hat nur das Versprechen Gottes an das er sich halten kann: Ich kenne das Ziel, ich leite deinen Weg", sagte Monsignore Austen.
Viele Menschen müssten heute durch Krieg und Gewalt, Hungersnöte und Naturkatastrophen ihr gewohntes Leben verlassen und hofften auf ein neues Land, in dem es sich in Frieden leben lasse. "Dies erfahren wir auch im täglichen Leben in unserer Arbeit im Bonifatiuswerk, wo viele Menschen als Migranten oder Flüchtlinge in den nordischen Ländern, im Baltikum oder bei uns, eine neue Heimat suchen, oft nur den Glauben im Gepäck", so Austen.
Auch in der Kirche sei das Wort von notwendigen Aufbrüchen in aller Munde, von Zielen und Visionen der frohen Botschaft heute für eine zukunftsfähige Kirche von morgen. "Diese Fragen stellen wir uns auch im Bonifatiuswerk als Hilfswerk für den Glauben und der Solidarität, das im kommenden Jahr seinen 175. Geburtstag feiert. Wir spüren im Verbund mit allen, denen das Evangelium am Herzen liegt, dass es so nicht mehr weitergeht, dass wir ohne Aufbruch am Ende sind", betonte Austen.
Der Radiogottesdienst aus dem Benediktinerkloster stieß bei den Zuhörern am Radio auf großes Interesse. Hunderte Zuhörer versuchten telefonisch durchzukommen, was nicht immer leicht war. "Mehr als 50 Anrufe haben wir nach der Messe beantworten können, die meisten Menschen wollten sich für eine gelungene Messfeier bedanken – mit schöner Musik und ansprechenden Texten", berichtete Eva Dreier, Referentin beim Bonifatiuswerk, die gemeinsam mit Prior Pater Maurus Kraß am Telefon saß. In der Regel werden Hörfunkgottesdienste von gut 500.000 Menschen am Radio verfolgt.
Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Leipziger Emsemble Sjaella. Das Ensemble hat seit Jahren einen festen Platz in der Vokalmusik-Szene, konzertiert im Rahmen renommierter Festivals und wurde mit ersten Preisen zahlreicher Wettbewerbe ausgezeichnet. Die Orgel spielte Felix Wunderle, Student an der Hochschule für Kirchenmusik in Leipzig.
Das Kloster im Bistum Dresden-Meißen, das zwischen Chemnitz und Leipzig am Flusslauf der Zwickauer Mulde liegt, geht zurück auf eine Gründung des Markgrafen Dedo III. um das Jahr 1168. Die heutige Basilika stammt zu Teilen ebenfalls aus dieser Zeit. In den Zeiten der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und säkularisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen Wallfahrten nach Wechselburg. 1993 zogen Benediktinermönche der Abtei Ettal nach Wechselburg, gründeten erneut eine klösterliche Niederlassung und erfüllten den Ort mit benediktinischem Leben.
(thm)
Den ganzen Gottesdienst gibt es hier zum Nachhören. Außerdem können Sie die Predigt sowie die Mediatation vom Gottesdienst herunterladen.
Radiogottesdienst mit dem Bonifatiuswerk im Benediktinerkloster Wechselburg (09.02.2023)